Schmelzende Eisscholle

In den Eisschilden der Arktis und Antarktis sind ungefähr 75% der Süßwasservorräte der Erde gespeichert. Ein Abschmelzen der Eisschilde würde zu einem globalen Anstieg des Meeresspiegels um 65 m führen.

Eis und Schnee haben eine helle Oberfläche, d.h. sie reflektieren den größten Teil der einfallenden Strahlung der Sonne (hohe Albedo). Verringert sich die eisbedeckte Fläche, wird mehr Sonnenstrahlung absorbiert und das vorher eisbedeckte Land bzw. Wasser erwärmt sich stärker. Durch diese positive Rückkopplung verstärkt sich die Erwärmung der Erde ("Eis-Albedo-Feedback").

Meereis isoliert das relative warme Meerwasser gegen die kalte Luft, so dass weniger Wärme an die Atmosphäre abgegeben wird.

Bei der Bildung von Meereis wird Meersalz ausgeschieden, so dass das Eis weniger salzhaltig ist als das Wasser, aus dem es gebildet wird. Das bei der Eisbildung ausgestoßene Salz ist schwerer als normales Meerwasser, und sinkt zum Meeresboden. Dieser Prozess trägt maßgeblich zu den weltweiten Meeresströmungen bei ("Thermohaline Zirkulation"). Wenn Meeres schmilzt, verhindert das "süße" Schmelzwasser, das leichter als Meerwasser ist, eine stärkere Durchmischung der oberen Wassersäule.